Informatiker sind schon ein komisches Volk: Hyperaktiv, wenn es um kleinste Probleme geht und immer hilfsbereit – mitunter auch weit über die eigene Belastungsgrenze hinaus.
Man arbeitet schließlich an etwas, was einem Spaß macht.
Dennoch bereitet der Umstieg auf Cloudressourcen manch einem Informatiker ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend. Es ist schließlich nicht mehr der eigene, selbst zusammengebaute Server auf dem das Unternehmen läuft, sondern ein System in einem Rechenzentrum mit „geteilten Ressourcen“ – Hardware zum Anfassen ist anders.
Oder?
Mit den aktuellen Veränderungen gerade in der IT fällt es vielen Informatikern schwer, sich in der neuen und „agilen“ Cloud ein solches „Nest“ wie im hauseigenen Rechenzentrum einzurichten.
Im eigenen Rechenzentrum hat man sich eingelebt: auf dem Hypervisor stehen die Images perfekt vorgefertigt bereit, sie enthalten genau die benötigte Konfiguration und beruhen auf jahrelanger Erfahrung.
In Cloud Umgebungen hingegen wirkt alles wie ein Shop. Vorgefertigte Images mit passender Konfiguration für die Cloud liegen bereits vor und das verleitet zur Faulheit. Das antrainierte Wissen kommt nicht mehr zum Zug. Denn in der Cloud Welt funktionieren manche Themen anders als bisher und dadurch kann allein die Recherche zum „WIE?“ ist in manchen Szenarien eine Mammutaufgabe sein.
Dazu kommt, dass diese Images aus dem Cloud-Shop nicht zwangsläufig gleichbleiben.
Diese Shop-Images werden gepatcht und umkonfiguriert. Auch der Shop und dessen Oberfläche wachsen und entwickeln sich weiter.
Aber das tut das Rechenzentrum ebenfalls. Nur musste man sich früher mit den Patches der Storage-Units, denen der Hypervisor, der Switches, der Router und allen anderen, ‚allein‘ rumschlagen.
Das hat auf der einen Seite viel Schweiß gekostet, auf der anderen Seite aber auch eine Bindung hergestellt.
Clusterkonfigurationen über mehrere Rechenzentren waren und sind eine hohe Kunst. Konfigurationsfehler entstehen bei händischer Arbeit viel zu leicht.
Da sind wir wieder am Anfang, bei der jahrelangen Erfahrung und der Arbeit, die in die Konfigurationen geflossen ist bis wir uns wohlfühlten, und bei vorgefertigten Images.